Mundraub

Rhea Kropp

Illustration

Semesterarbeit

Mundraub Mundraub

Mundraub

Rhea Kropp

sie/ihr

Welche Ziele oder Botschaften möchtest du mit deiner Kunst vermitteln und wie hoffst du, dass sie von anderen wahrgenommen werden? Ich möchte gerne eine sensible Symbolik erschaffen, in der der*die Betrachter*in dazu angeregt wird den Menschen im Kontext zu seiner Umwelt wahrzunehmen. Eine poetische, deutlich-undeutliche Spiegelung von Beziehungen – zwischenmenschlich, wie auch zu sich selbst und der Welt. Es soll ein nachempfindbares Gefühl entstehen, keine klare Aussage. In diesem Gefühl versuche ich die Symbiose und auch Abhängigkeit von uns zur natürlichen Welt aufmerksam zu machen. Dabei würde ich gerne etwas Heilsames anstoßen, ohne mich nur auf das ‹Schöne› zu beschränken. Verbundenheit und Zerstörung existieren gleichzeitig und schließen einander nicht aus. Ich mag uns Menschen, mit unseren Geschichten und Sehnsüchten und den Plastik-Glitzersteinen, während es unerträglich scheint, mit dem Leid umzugehen, das wir einander und der Erde antun. Ich hoffe, dass man meiner Arbeit das Suchen und die Verwobenheit von Themen ansieht. Mit welchen Techniken hast du gearbeitet? Eine Mischung aus offener Malerei und klassischen Handarbeitstechniken wie Sticken und Nähen. Dabei ist mir wichtig, dass Techniken, die eher in Richtung Kunsthandwerk gehen, nicht gegenüber ‹klassischen Kunst-Mitteln› zurückstehen, nur weil Handarbeit historisch gesehen als weibliche Arbeit gelesen und ihr damit weniger künstlerischer Wert zugesprochen wurde. Bei meinen Objekten ist das schwierig zu sagen, weil es sich jedes Mal ändert, aber meist wird genäht. Kannst du von deinem Gestaltungsprozess erzählen? Es startet mit einer Bildidee, einer kleinen Skizze, ich schieße Referenzfotos und dann geht es los. Ich zeichne, ich male, ich spanne meine Leinwand ab nähe mit der Nähmaschine, sticke, spanne meine Leinwand wieder auf ... und dieser Prozess wiederholt sich dann ein paar Mal. Ich beginne normalerweise mit Kohle und Acryl und ende mit Ölfarben. Was inspiriert dich? Spaziergänge, draußen Schlummern, Reisen, Beziehungen, Gespräche, Nachrichten, Stoffe, Mythen, Religionen, Märchen, Gedichte, Feminine-Rage, Tiere, Jahreszeiten, Symbole, Körper, Wörter, Naturdokus und gute Pinterest Boards. Hast du ein Skizzenbuch? Ich führe seit über zehn Jahren eigentlich immer irgendeine Form von Skizzenbuch. Allerdings schreibe und plane ich momentan mehr darin, als zu zeichnen. Welche Rolle spielt das Experimentieren in deinem Arbeitsprozess? Ich mag es, einen Plan zu haben, der so offen ist, dass viel Raum zum Experimentieren bleibt. Gerade bei den textilen Aspekten meiner Arbeit probiere ich mich immer wieder neu aus. Ich denke, dass es das braucht, um nicht das Interesse am eigenen Prozess zu verlieren und um gute Dinge zu entdecken, mit denen man nicht gerechnet hätte.