Das Team dahinter

Carla Günther, Jana Konrad, Julia Biedasiek

Kommunikationsdesign

Semesterarbeit

Das Team dahinter

Carla Günther, Jana Konrad, Julia Biedasiek

sie/ihr

Das Samt-Magazin ist ein von Studierenden initiiertes Magazin. Es zeigt Semester- und Abschlussarbeiten aus den Bereichen Illustration, Modedesign, Textildesign, Kostümdesign und Kommunikationsdesign des Department Design an der HAW Hamburg. Der Name ‹Samt› leitet sich ab von dem Wort ‹gesamt› und versucht, einen ganzheitlichen Überblick über die Projekte des Department Design zu schaffen. Es geht uns vorrangig um die Vernetzung der Studierenden, die leider viel zu häufig im Stress des Semesters untergeht. Wir wollen gern mehr interdisziplinäre, studiengangsübergreifende Projekte sehen und mit der Fortführung dieses Magazins dafür eine Bühne für Studierende schaffen. Wir sehen die Studierenden als Teil der Hochschule und sie formen diese mit ihren Projekten. Das erinnert uns an das Konzept des Tangram [ein bekanntes und kreatives Legespiel]: Einzelne, individuelle Formen, die zusammen immer wieder neue Muster und Formen ergeben. Es ist allerdings unmöglich, diese Menge und Vielfalt im Rahmen eines rund zweihundertseitigen Magazins abzubilden. Wir zeigen also ein Querschnitt und ein Einblick in das, was den Design-Campus der HAW im letzten Jahr bewegt hat. Das Magazin dient so auch der interdisziplinären Sichtbarmachung nach innen und außen. — Im Dezember 2022 wurde die HAW Opfer eines Hackerangriffs. Daraufhin ist die gesamte IT-Infrastruktur zusammengebrochen. Bis heute müssen wir uns mit den Folgen dieses Angriffs auseinandersetzen. Dazu kommt, dass sich die finanzielle Lage der HAW zunehmend verschlechtert. Das bekommen wir Studierenden mehr und mehr zu spüren. Labore und Werkstätten werden geschlossen oder nur noch teilweise betreut und Projekte von Studierenden können nicht verwirklicht werden. So zum Beispiel auch ‹Call Me›, die alljährliche Ausstellung für Arbeiten von Absolvent*innen, die 2024 zum ersten Mal nicht stattfinden konnte. Die Projekte der Studierenden dürfen nicht unter der Misslage der Hochschule leiden! Daher ist es uns umso wichtiger, dieses Magazin herauszubringen. Wir sind Carla, Jana und Julia – drei Studentinnen des Bachelor-Studiengangs Kommunikationsdesign. Zusammen haben wir die vierte Ausgabe des Samt-Magazins kuratiert, gestaltet und herausgebracht.

Hallo, wir möchten uns kurz vorstellen: Wir sind Carla, Jana und Julia und wir haben die vierte Ausgabe des Samt-Magazins herausgebracht. Nach langer Zeit des Kuratieren, Konzipierens und Philosophierens, des Gestaltens und Verwerfens, einem langen Wochenende an der Ostsee und unzähligen weiteren Arbeitsstunden haben wir es geschafft. Wir haben euch ganz viele Fragen gestellt, und wollen jetzt auch ein paar beantworten: Wie haben wir Projekte ausgewählt? Zunächst haben wir einen Open Call, einen Aufruf, gestartet, in dem wir unsere Komiliton*innen gebeten haben, ihre Projekte mit einem kurzen Beschreibungstext und aussagekräftigen Bildern einzureichen. Nachdem wir alle Einsendungen gesammelt hatten, druckten wir sie aus und breiteten sie zur Übersicht vor uns auf dem Boden aus. Jede von uns wählte ihr eigenes Symbol und in der nächsten Phase durften diese nun auf die Projekte verteilt werden, die am meisten überzeugten. Am Ende des Prozesses überprüften wir, welche Projekte mehrere Symbole bekamen. Projekte, die von jeder von uns ein Symbol erhielten, waren sicher im Magazin vertreten. Projekte mit zwei oder nur einem Symbol wurden in der Gruppe besprochen und im Detail diskutiert, um eine Entscheidung treffen zu können. Dieser Prozess war sehr intuitiv, trotzdem haben wir versucht, das Department in seiner Vielfalt bestmöglich abzubilden. Dabei haben wir darauf geachtet, dass alle Disziplinen gleichmäßig vertreten sind. Was waren besondere Herausforderungen während der Arbeit an dem Magazin? Während unseres Studiums haben wir schon viele Hefte und Broschüren gestaltet und auch gedruckt. In diesem Fall ist es jedoch nicht ‹nur› ein Heft für die nächste Modulprüfung, sondern ein Magazin in verhältnismäßig hoher Auflage. Da steigen natürlich Druck und Anspruch. Zudem haben wir unterschätzt, welchen Aufwand das gesamte Projekt bedeutet. Es fing damit an, dass wir von Beginn an damit beschäftigt waren, die Finanzierungsfrage zu klären – eine Aufgabe, die sich aufgrund mangelnder Gelder der HAW als nicht ganz so einfach erwies wie ursprünglich gedacht. Parallel dazu begann die redaktionelle Arbeit: Projekte sichten und auswählen, Texte und Bilder sammeln, unzählige E-Mails schreiben und beantworten sowie zahlreiche Daten über WeTransfer herunterladen. Bei so großen Datenmengen kann man schnell mal den Überblick verlieren. Zudem konnten wir uns während der Arbeit am Samt auch nicht ausschließlich auf das Magazin konzentrieren: Jana und Julia belegten nebenbei weitere Designkurse und Carla schrieb nebenbei ihre Bachelorarbeit. Rückblickend: Ganz schön krass. Wie haben wir als Team zusammengearbeitet? Die Arbeit untereinander lief toll. Wir haben bereits in der Vergangenheit zusammen an Projekten gearbeitet und wussten, dass wir ein gut eingespieltes Team sind. Das ist bei so einer anspruchsvollen Aufgabe auch sehr wichtig. Wir können gut miteinander kommunizieren und haben eine ähnliche Gestaltungssprache. Bei uns stimmt nicht nur die Zusammenarbeit als Gestalterinnen, sondern auch das Zwischenmenschliche. Während der Arbeit am Samt sind wir also ein kleines Kollektiv geworden. Wir haben auf Augenhöhe miteinander gearbeitet – dabei war uns besonders wichtig, dass wir immer über alles sprechen können und für alles eine Lösung finden. Unsere Arbeitstreffen begannen wir oft mit einem Check-In und einer Tagesordnung, um dann Aufgaben zu verteilen und loszulegen. Was hat uns besonders viel Freude bereitet an der Arbeit? Es war besonders interessant die ganzen Arbeiten unserer Komiliton*innen zu sehen! Und nicht nur die ‹nackten› Projekte, sondern auch die Konzepte dahinter. Das hat uns besonders beeindruckt und darin bekräftigt, dieses Magazin fortzuführen, um all die Projekte und die Geschichten dahinter zugänglich zu machen. Aber auch das Entstehen unseres eigenen Konzeptes, und wie es langsam immer schlüssiger und konkreter wurde, war sehr spannend. Besonders schön waren die intensiven Arbeitsphasen, die wir zu dritt hatten. Das Gefühl, ein richtiges Team zu sein, das gemeinsam an einer Sache arbeitet und durch Höhen und Tiefen geht. Wir sind immer noch total beeindruckt von uns Dreien, dass wir dieses Magazin nahezu alleine auf die Beine gestellt haben. Da können wir echt stolz drauf sein! Was haben wir gelernt? Was können wir weitergeben? Im letzten Jahr haben wir mit der Arbeit am Samt-Magazin jeden Aspekt übernommen, der in der Herstellung eines Magazins vonnöten ist. Wir waren die Redaktion, Creative Directors, Produktionsleiterinnen, Lektorinnen und die Marketingabteilung. Durch diese Arbeit haben wir einen neuen Blick auf Magazine gewonnen und wissen jetzt, wie viel Arbeit dahinter steckt. Dabei haben wir auch viel über unsere eigene Arbeitsweise gelernt, und wie man sowohl mit angenehmen als auch stressigen Phasen umgeht und Rücksicht aufeinander nimmt. Und außerdem, wie wichtig es ist, eigene Bedürfnisse zu kommunizieren. Wir denken, das haben wir ganz gut gemeistert. Man muss aber nicht nur gut kommunizieren können. Die Arbeit an einem solchen Projekt kann schnell stressig werden – unter anderem deshalb profitieren große Projekte auch von Gruppenarbeit. Es ist immer gut, sich auszutauschen und mit mehreren, vielleicht auch kritischen Blicken auf Entwürfe zu schauen. Umso wichtiger ist dabei aber, dass man auf einer Wellenlänge ist. Man muss sich aufeinander verlassen können und am selben Strang ziehen. Außerdem ist uns hier noch wichtig zu erwähnen: Reicht eure Arbeiten bei Open Calls ein! Egal ob ihr glaubt: ‹Das ist eh nicht gut genug›, oder ‹Andere sind besser als ich›. Man selber ist immer viel kritischer als man denkt, und was habt ihr zu verlieren? Die nächste Ausgabe vom Samt freut sich! Was würden wir beim nächsten Mal anders machen? Eigentlich sind wir ziemlich zufrieden mit dem, was wir hier veranstaltet haben. Vielleicht würden wir das nächste Mal nicht nebenbei noch zwei weitere Designkurse wählen oder einen Bachelor machen. Soll heißen: Wir würden uns mehr Zeit nehmen, nur für das Projekt. Das würde den Stressfaktor vermutlich noch mal um einiges reduzieren. Was die Arbeit im Team angeht, sind wir einfach nur dankbar, dass wir uns drei so gut aufeinander verlassen können und alles so gut geklappt hat. Wem möchten wir danken? Wir möchten all unseren Kommiliton*innen für die zahlreichen Einreichungen und die tollen Projekte danken. Ihre Projekte und vor allem auch ihre Texte darüber haben uns des Öfteren zum Lachen, manchmal auch zum Weinen gebracht. Es tut immer noch weh, dass wir nicht alle mit ins Magazin nehmen konnten. Außerdem danken wir natürlich Prof. Stefan Stefanescu, Prof. Heike Grebin und Jan Dufke für ihren stets kreativen und kritischen Input; Patrick Panski von der Druckerei Sportflieger für seine Geduld mit uns; dem Drucker in der Hochschule, dem wir unsere Dummies zu verdanken haben; Carlas Familie, die uns für eine Woche in ihrem Haus an der Ostsee untergebracht hat und zu guter Letzt uns Dreien, fürs Durchhalten, Nicht-Aufgeben und fürs Alles-Geben. Dafür, dass wir das Ding, trotz Hürden, durchgezogen haben!